Rahmenprogramm 2023
Warum verlassen Altenpflegerinnen und Altenpfleger ihren Beruf, und warum kommen sie zurück?
In vielen Industrieländern bringt der demografische Wandel einen steigenden Bedarf an Altenpflegern mit sich. Gleichzeitig scheiden viele Altenpfleger aus ihrem Beruf aus. Im Rahmen der verschiedenen Strategien, die zur Deckung des steigenden Bedarfs entwickelt werden müssen, ist es daher wichtig, die Gründe für die berufliche Mobilität der Pflegekräfte zu kennen. Das Ziel dieses Projekts ist es, den Übergang von Altenpflegern in andere Berufe und deren Rückkehr in den Beruf in Deutschland zu untersuchen und zu erklären. Obwohl viel über die Absichten von Altenpflegern, ihren Beruf zu verlassen, bekannt ist, weiß man wenig darüber, wie viele von ihnen diesen Beruf tatsächlich verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückkehren. In dieser Studie werden administrative Daten aller Beschäftigten in Deutschland verwendet, die im Zeitraum von 1996 bis 2018 eine Tätigkeit als Altenpflegerin oder Altenpfleger aufgenommen haben, und deren Erwerbsbiografien über maximal 26 Jahre beobachtet wird. Die Ergebnisse zeigen, dass Altenpfleger ihren Beruf häufiger verlassen als andere Arbeitnehmer, zwei Drittel scheiden innerhalb von fünf Jahren nach Aufnahme der Tätigkeit als Altenpfleger aus dem Beruf aus. Wenn sie beschäftigt bleiben, wählen sie in der Regel einen Beruf, der mit der Altenpflege verwandt war. Die Hälfte der Personen kehrt innerhalb von acht Jahren wieder in die Altenpflege zurück. Individuelle und arbeitsplatzbezogene Faktoren wie Alter und Vergütung sind statistisch signifikante Prädiktoren für den Ausstieg und die Rückkehr.
--- Datum: 26.10.2023 Uhrzeit: 13:30 - 14:30 Uhr Ort: Saal Wien, NCC Ost
Referierende
Dr. Anja Rossen
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)